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Thomas Wrede
Thomas Wrede
06.02.2025 – 19.04.2025
Weiss war der schnee
Bernhard knaus
Die Galerie Bernhard Knaus Fine Art präsentiert ihre erste Einzelausstellung mit Werken aus dem Glacier Project von Thomas Wrede. In seinem fotografischen Œuvre lotet Wrede die faszinierende Grenze zwischen Inszenierung und Wirklichkeit aus, wobei Landschaften als zentrales Sujet fungieren. Seine Werke ergründen sowohl vorgefundene als auch eigens kreierte Konstruktionen in der Natur, stets im Spannungsfeld zwischen Authentizität und Artifizialität.
Bereits Wredes frühere Werkgruppen thematisieren Umwelt, Naturkatastrophen und menschliche Spuren in der Landschaft, was zu einer einzigartigen Bildästhetik zwischen surrealer Verfremdung, kritischer Dokumentation und apokalyptischer Fiktion führt. Seine spektakulären Landschaftsauf¬nahmen der alpinen Gletscher spiegeln dabei auf erschreckend bildliche Weise den fortschreitenden Klimawandel und seine Folgen wider und sind damit aktueller denn je.
Während die Serie Real Landscapes sich durch gezielte Inszenierungen mit Miniaturmodellen in natürlichen Umgebungen auszeichnet, in denen der Künstler bewusst mit der Perspektive spielt und eine Spannung zwischen Realität und Fiktion erzeugt, verschmelzen bei den Gletscherfotografien natürliche Landschaften mit menschlichen Eingriffen.
Wredes Glacier Project, das 2017 mit Aufnahmen des Schweizer Rhonegletschers begann, umfasst großformatige Panoramen sowie Außen- und Innenansichten der Gletscherhöhlen. Es basiert auf dem Konzept der verpackten Landschaft. Um das rapide Abschmelzen der Gletscher zu verlangsamen, werden große Eisflächen – temporär oder auch dauerhaft – mit Vlies abgedeckt. Detailaufnahmen zeigen die verwitterten Abdeckungen, die Geröll und schmutzigen Schnee freilegen. Die morbide Ästhetik der Falten, die gewählten Ausschnitte und die vielfältigen Grautöne ergeben einzigartige malerische Motive. Diese Aufnahmen erinnern an Wredes frühe Serie Samsö aus den 1990er Jahren, in der Plastikfolien auf einer dänischen Insel in atmosphärischen Schwarzweiß-Aufnahmen eine beklemmende Schönheit entfalten.
Im Kontrast zur maroden "Außenhaut" steht das faszinierende Farben- und Lichtspiel der jahrhundertealten Eisschichten im Inneren. Die Vliesabdeckungen scheinen durch das dünner werdende Eis und brechen teilweise in die Höhle ein, wodurch Außen und Innen, Natürliches und Künstliches verschmelzen.
In der neueren Arbeiten Blutschnee erkundet Wrede ein faszinierendes Naturphänomen am Presena-Gletscher in Südtirol. Die rosarot schimmernden Algen im Tauwasser verwandeln den Schnee in abstrakte, fast surreale Farbkompositionen, die die fragile Schönheit, Vergänglichkeit und klimatische Transformation der alpinen Landschaft eindringlich visualisieren.
Der Titel WEISS WAR DER SCHNEE unserer Ausstellung deutet auf eine verlorene Reinheit hin, evoziert eine elegische Meditation über die einst unberührte alpine Landschaft. Er changiert zwischen melancholischer Reminiszenz und zeitdiagnostischer Klage, indem er die jungfräuliche Reinheit des Schnees als Metapher für eine unwiederbringlich verlorene Ursprünglichkeit heraufbeschwört und symbolisiert so Vergänglichkeit und Wandel in Wredes Gletscherfotografien.
Wredes Ziel ist keine dokumentarische Erfassung der Gletscherveränderungen, sondern vielmehr die Verwendung der Fotografie als anschauliches Denken. Seine künstlerische Auseinandersetzung mit den Gletschern resultiert in verstörend schönen Bildern, die zwischen Idylle und Katastrophe, Inszenierung und Wirklichkeit oszillieren.
Als engagierter Künstler setzt Wrede das Glacier Project fort und besteigt weitere Gletscher, um die bedrohte Schönheit und Fragilität des Eises festzuhalten: „Ich will Bilder zwischen Dokumentation und subjektivem Sehen finden, die die Spuren der Klimakrise und die rapiden Veränderungen mitten in Europa sichtbar werden lassen. (2018)“. Seine Werke finden sich in renommierten Sammlungen weltweit. Zudem war er an der Klima Biennale im Museum für Angewandte Kunst in Wien (2021) sowie an der Ausstellung Weather Engines im Onassis Stegi in Athen (2022) beteiligt.
Bernhard Knaus
Niddastr. 84
60329 Frankfurt am Main
T. +49 2445 0768
Di–Fr 13–18 Uhr
Sa 11–15 Uhr
u.nV.

Thomas Böing
Thomas Böing
07.03.2025 – 12.04.2025
Ort und Zeit
Galerie Hübner & Hübner
Galerie Hübner & Hübner
Grüneburgweg 71
60323 Frankfurt am Main
T. +49 69 72 12 81
Di–Fr 14–19 Uhr
Sa 10–14 Uhr
u.n.V.

Hunt Slonem
Hunt Slonem
14.03.2025 – 16.04.2025
Eternal Spring | Hunt Slonem´s World of Color
Hunt Slonem wurde 1951 in Kittery, Maine geboren. Nachdem er sein Studium an der Tulane University of Louisiana mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen hatte, studierte er Malerei an der Skowhegan School of Painting and Sculpture in New York. Zahlreiche Stipendien, unter anderem das National Endowment for the Arts Grant in Painting (1991), wurden ihm verliehen.
Mit seinen Arbeiten ist er weltweit in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten. Sicherlich ist Hunt Slonem mittlerweile eine der schillerndsten und spannendsten Figuren der New Yorker Kunstszene. Besonders in der amerikanischen Film- und Musikbranche finden sich viele berühmte Persönlichkeiten, die seine phantasievolle und expressive Kunst für sich entdeckt haben.
Seine Werke waren bereits in zahlreichen internationalen Einzelausstellungen zu sehen. In den USA wird der New Yorker Maler exklusiv von der berühmten Marlborough Gallery vertreten. Und auch an wichtigen Kunst-Projekten wie „Art in Embassies“ hat Hunt Slonem bereits erfolgreich mitgewirkt. Über fünfzig Museen weltweit beherbergen seine Bilder in ihren Sammlungen, unter ihnen das Metropolitan Museum of Art, das Whitney Museum, das Guggenheim Museum und das New Museum of Contemporary Art in New York. Zudem ist er in Sammlungen, wie der American Telephone and Telegraph, Chase Manhattan Bank, Citibank, Continental Airlines, Goldman Sachs & Co., IBM Corporation, Marriot Corporation, Paine Webber Inc. und Readers Digest Inc. vertreten.
Ausgehend von der Faszination für Exotica, die Hunt Slonem während seiner Kindheit auf Hawaii und eines Aufenthaltes als Austauschstudent in Managua, Nicaragua entdeckte, pflegt der Künstler seit 1973 inmitten der Metropole New York die Beschäftigung mit der tropischen Flora und Fauna. In seinen farbgewaltigen Werken finden sich Vögel, Schmetterlinge oder Blüten in serieller Reihung. Besonders die verschiedenen Vogelarten erscheinen als immer wiederkehrendes Hauptmotiv, als Sinnbilder einer Spiritualität, die sich schon im Frühwerk des Künstlers wiederfindet.
Es entstehen figurative Bilder auf strukturierten Hintergründen, die an Tapetenmuster erinnern. Mit leuchtender Farbigkeit vereinen sich hier Expression und Gegenständlichkeit.
Galerie Barbara von Stechow
Feldbergstraße 28
60323 Frankfurt am Main
T. +49 69 72 22 44
Di – Fr 11–18 Uhr
Sa 11–16 Uhr
So – Mo geschlossen

René Holm, Franziska Klotz, Jan Muche, Robert Muntean
René Holm, Franziska Klotz, Jan Muche, Robert Muntean
14.03.2025 – 26.04.2025
Where is in my mind
Vernissage: 14. März ab 19 Uhr, gemeinsam mit dem Vernissagenrundgang der Galerien Frankfurt Mitte.
René Holm, Franziska Klotz, Jan Muche und Robert Muntean zeigen vorwiegend Menschen. Für die Galerie Greulich ist der Mensch ein zentrales Thema – naheliegend und immer aufs Neue faszinierend.
In der Ausstellung geht es um das Individuum und die Emotionalität, die jeder Mensch mit sich herumträgt – oder herumtragen muss. Die Ausstellung ist unter verschiedenen Gesichtspunkten wichtig. Jan Muche manifestiert darin einen Teil der Berliner Kunst- und Malereiszene, die die Galerie seit Jahren verfolgt und ausstellt. Das wäre der äußere Gesichtspunkt. Inhaltlich eint die Ausstellung der Fokus auf das Individuum.
Wir sehen in den Bildern einzelne Menschen, und sofort stellt sich etwas Melancholisches ein. Ebenso wird augenblicklich klar, dass der Mensch ein soziales Wesen ist. In diesem Sinne hat die Ausstellung fast schon etwas Prophetisches – vergessen wir doch über das Streben nach Individualismus und über den Egoismus allzu oft, dass wir ohne die anderen gar nicht können.
Primär geht es jedoch um die Bilder, um die visuellen Ereignisse, an denen uns die Ausstellung teilhaben lässt.
Galerie Greulich
Fahrgasse 22
60311 Frankfurt am Main
T. 069 680 961 29
m. 0172 102 507 3
Mi–Fr 13–19 Uhr
Sa 11–14 Uhr

Andreas Mühe
Andreas Mühe
28.03.2025 – 10.05.2025
Golden American
Galerie Anita Beckers
Wiedergänger – Die Toten mahnen uns
Seit Eisen und Blut das Deutsche Reich schmiedete und nach zwei Weltkriegen die Gefallenen in Stein gemeißelt oder in Metall gegossen als stumme Zeugen uns mahnten, dass ihr Tod doch einen Sinn haben möge, begleiten sie mich und ganz besonders diese Inschrift. Die Toten mahnen. Und noch besser: Die Toten mahnen uns. Jedes Dorf hat sein Kriegerdenkmal, die Tafeln mit den aufgelisteten Gefallenen sah man in den Kirchen und jedes Ehrenmal für den Widerstand stieß mich in ein Totenreich.
„Ich war, ich bin, ich werde sein.“ sollte 1926 das Revolutionsdenkmal von Mies van der Rohe für den Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin als Schriftzug schmücken. Der Ausspruch stammt von Rosa Luxemburg vom 14. Januar 1919, wenige Tage vor ihrer Ermordung. Sie meinte nicht sich damit, sondern die Revolution an sich. Das Denkmal wurde von den Nazis abgerissen, 1946 erinnerte kurz eine Nachbildung auf dem noch vorhandenen Fundament an das Revolutionsdenkmal von Mies van der Rohe, die aber die Qualität seines Entwurfs nur in den äußeren Maßen abbildet.
Bereits 1951 wurde der Friedhof in „Gedenkstätte der Sozialisten“ umgewidmet und jetzt mahnen uns die Toten auch dort: Ein riesiger Porphyrstein trägt diese unantastbare Inschrift.
In Gerhard Richter Zyklus „18. Oktober 1977“ wird ein vermeintlicher Schlusspunkt der künstlerischen Auseinandersetzung mit der RAF in der BRD gesehen. Die Mitglieder der RAF werden endgültig von ihm zu Grabe getragen, denn er hat es geschafft, die Terroristen als die Opfer ihrer eigenen Ideologie darzustellen. Als ich 2023 zur Feier 175 Jahre Deutsche Nationalversammlung die Einladung erhielt, in dieser Galerie auszustellen, holte ich die Verstorbenen wieder aus dem Grab.
Richters Vermalen von Fotografien, sein Verwischen als „Annäherung durch Distanzierung“, sein Arbeitsprozess als permanente Erfahrung von „Erinnern, Wiederholen und Durcharbeiten“ sind mit meinen eigenen Verfahren vergleichbar. Die Dialektik seines und meines Verfahrens ähnelt sich. Meine inszenierten Fotografien sind wie seine Bilder: auch Historienmalerei, ungebetene Erinnerungen und ästhetischer Terrorismus.
Bis heute werden deutsche Geschichte und Geschichten geteilt erlebt, geteilt dargestellt und geschrieben. Der geteilte Raum und nicht die gemeinsam geteilte Zeit, belässt uns in einer geistigen Obdachlosigkeit, einer zunehmenden Verwahrlosung, die uns am Denken hindert.
Vor zwei Jahren konnten die Besucher die Totenmasken der Serie RAFNSU schwer zuordnen.
Ich beschloss darauf, sie weiter auszugraben und schickte die von der RAF in den Knast von Stammheim und die von der NSU in ihren Jugendklub. Beide Orte sind subventionierte, staatliche Räume, in denen man auf Staatskosten viel Zeit verbringt, absitzt und totschlägt. Ich wollte für beide Terrorgruppen identische Räume schaffen, obwohl ihre Strategien unterschiedlicher nicht sein könnten. Die RAF rückt ihre Morde ins Licht der Öffentlichkeit. Die NSU mordet unerkannt im Dunklen. Beide Gruppen morden aus politischer Überzeugung. Sie zusammenzufassen, mag für manchen Betrachter befremdlich sein, aber die gemeinsame Vergangenheit und die vertane Chance ab 1990, vereint, die Diktaturen zweier deutscher Staaten endlich aufzuarbeiten, bringt mich dazu.
– Andreas Mühe
Anita Beckers
Braubachstr. 9
60311 Frankfurt am Main
T. +49-069-92101972
Di–Fr 11–18 Uhr
Sa 12–17 Uhr
u.n.V.

Gruppenaustellung
Gruppenaustellung
29.03.2025 – 14.06.2025
Papierberg Phillip Pflug Contemporary
Phillip Pflug Contemporary
Berliner Straße 32
60311 Frankfurt am Main
T. +49 160 - 9188 1163
Di–Fr 12–18 Uhr
Sa 10–14 Uhr
u.n.V.

Out of chaos
Out of Chaos
25.01.2025 – 15.03.2025
John Sanborn
Galerie Anita Beckers
The Anita Beckers Gallery is pleased to present the first solo show by American artist John Sanborn in a German gallery.
The exhibition comprises three bodies of work that illustrate Sanborn’s interest in new technology addressing socio- political issues: Identity, Community and Gender as well as our everyday struggle to structure the shattered surrounding into narratives that underlie our existence. John Sanborn is one of the protagonists of American video art. His work was recently shown in a major retrospective at the ZKM in Karlsruhe (Between Order and Entropy, 2022), organized by the late Peter Weibel. The Anita Beckers Gallery is based in Frankfurt am Main (GER) and is one of the few galleries in Germany, which has been focusing on video art and moving image since the 1990s.
In cooperation with the DFF-Deutsches Filminsitut Frankfurt, we will be showing a selection of John Sanborn’s film work there on Sunday, 26.01.25. at 1 pm, which the artist himself will present.
Parallel to the exhibition, a compilation of the first iteration of the work Out of Chaos will be presented as part of the House of Galleries event, which takes place for the first time from 24.1.-26.1.25 in the Trianon high-rise in Frankfurt city center and presents contemporary art from 29 galleries from Frankfurt and Germany.
Anita Beckers
Braubachstr. 9
60311 Frankfurt am Main
T. +49-069-92101972
Di–Fr 11–18 Uhr
Sa 12–17 Uhr
u.n.V.

choreographies of the ordinary
choreographies of the ordinary
24.01.2025 – 22.02.2025
adelina sadrijaj
Galerie Hübner & Hübner
Galerie Hübner & Hübner
Grüneburgweg 71
60323 Frankfurt am Main
T. +49 69 72 12 81
Di–Fr 14–19 Uhr
Sa 10–14 Uhr
u.n.V.

becoming
becoming
24.01.2025 – 22.02.2025
ofobuike okudoh
Galerie Hübner & Hübner
Galerie Hübner & Hübner
Grüneburgweg 71
60323 Frankfurt am Main
T. +49 69 72 12 81
Di–Fr 14–19 Uhr
Sa 10–14 Uhr
u.n.V.

behold it was good
behold it was good
18.01.2025 – 01.03.2025
Tessa Wolkersdorfer
Galerie Greulich
Behold it was good – die neue Einzelausstellung der Nürnberger Künstlerin Tessa Wolkersdorfer, eröffnet am 17. Januar und läuft bis zum 01. März.
Halte fest was gut ist: Momentaufnahmen, collagenhaft zusammengefügte Bildelemente, Möbelstücke, grelle Schriftzüge in Neon, Himmelansichten, Berglandschaften, Palmen und Sonnenuntergänge vermengen sich zu einem Ganzen.
Moodboards, Vision Boards, die abgespeicherten Posts auf Pinterest und Instagram überträgt Tessa Wolkersdorfer in die Malerei. Das romantisch verklärte Bild des Künstlers von der Natur erfährt eine Renaissance durch die Künstlerin in der Natur. Nur dass die Künstlerin nicht mehr allein und isoliert dort ist und ihre Umgebung anders sieht, durch den Social Media Blick sieht. Deswegen überlappen sich auch Erinnerungen.
Inventar taucht an Stellen auf, an denen es nicht hingehört. Größere und kleinere Bilder werden übereinandergelegt, nebeneinandergesetzt, übermalt, angedeutet. Sie sind durchlässig. Sie sind Platzhalter für Erinnerungen, die jeder Rezipient und jede Rezipientin nachvollziehen kann. Wolkersdorfer lädt mit ihrer Malerei ein, nach nostalgischen Momenten zu träumen. Die Bilder erwecken den Wunsch nach Ruhe und nach Ordnung, sie lösen natürliche Sehnsüchte aus. Und im Kontrast dazu steht gegenwärtig das geordnete Chaos im Bild. Ein Chaos, das längst zum Alltag dazugehört.
Über all dem steht die Frage nach der Realität. Was ist echt, was retuschiert, was fantasiert, was generiert. Die Grenzen haben sich längst aufgelöst, so auch in der Malerei. Tessa Wolkersdorfer Malereien sind Mosaikstücke des Kitschs, der kunsthistorischen Referenzen auf die Romantik und des Individuellen. Es ist ein Ausbalancieren und Tangieren eines Lebens zwischen digitaler und analoger Welt. Manchmal hilft da nur ein Ausflug ins Grüne, der standardgemäß mit einem Selfie festgehalten werden muss: ich war hier, es war gut, ich muss es festhalten.
„behold it was good“ – für wen halte ich etwas eigentlich fest, für mich oder für andere? Die Künstlerin hält mit ihrer Malerei jedenfalls ein zeitgenössisches Phänomen fest, sich hin und hergerissen zu fühlen, der Wunsch nach dem Naturellen, der Drang und Hang zum Inszenierten. Die Malereien, ein Einblick in ein malerisches Fotoalbum, das uns träumen lässt.
Galerie Greulich
Fahrgasse 22
60311 Frankfurt am Main
T. 069 680 961 29
m. 0172 102 507 3
Mi–Fr 13–19 Uhr
Sa 11–14 Uhr

Malerei | Fotografie | Bildhauerei
Malerei | Fotografie | Bildhauerei
16.01.2025 – 05.03.2025
Gerd Winter, josef fischnaller, Matthias Will
Galerie Barbara von Stechow
Dieses Jahr feiert die Galerie Barbara von Stechow ihr 30-jähriges Jubiläum. Aus diesem Grund wurde sich als Einstieg in das neue Jahr für eine Ausstellung entschieden, welche die drei künstlerischen Medien miteinander vereint, die die Grundpfeiler der Galerie bilden.
Diese Ausstellung kombiniert die abstrakten und farbintensiven Werke des ehemaligen Städelschülers Gerd Winter mit den ausdrucksstarken, „spannenden“ und „angespannten“ Skulpturen von Matthias Will, ebenso ehemaliger Absolvent der Städelschule. Ergänzend hierzu schafft es Josef Fischnaller durch das Medium der Fotografie seine Werke so zu inszenieren, dass er eine Balance aus klassischer Komposition und moderner Staffage schafft.
Galerie Barbara von Stechow
Feldbergstraße 28
60323 Frankfurt am Main
T. +49 69 72 22 44
Di – Fr 11–18 Uhr
Sa 11–16 Uhr
So – Mo geschlossen

Transforming Identity
Transforming Identity
06.12.2024 – 11.01.2025
Bettina Sellmann, Yabun Yuma, Ariane Boss
Galerie Greulich
Transforming Identity. Die Künstlerinnen Bettina Sellmann, Yabun Yuma und Ariane Boss interessiert, wie sich das Bild von der Rolle der Frau verändert.
Die Aspekte von Kunst und Alltagskultur verbinden sich. Kunstgeschichte, Popkultur, Mythen sowie indigene Selbstbehauptung sind die Themen, zwischen denen die Assoziationen dieser drei Künstlerinnen mäandern.
Traditionelles gerät in den Malstrom der Gegenwartskunst. Die Veränderung von Identitäten ist ein beeinflussbarer Prozess, in dem Kunst eine Rolle spielen kann. Das ist die Quintessenz dieser Ausstellung.
Die drei Künstlerinnen eint neben ihrem inhaltlichen Ansatz eine künstlerische Leichtigkeit, die Freude bereitet.
• Bettina Sellmann:
In ihrer Malerei untersucht Bettina Sellmann Aspekte von Rollenbildern in der Kunst und Popkultur. Sie nimmt Bezug auf Rokoko-Porträts und die Darstellung von Frauen in dieser Zeit und kombiniert diese mit comicartigen Umgestaltungen. Ihre Malerei zeichnet sich durch eine aquarellhafte Auffassung der Ölfarbe aus, bei der sich die Figuren auf der Leinwand zuweilen gleichsam auflösen. Diese Auflösung kontrastiert sie meisterhaft mit farblicher Entschiedenheit, die einen großartigen Kontrapost bildet.
• Yabun Yuma:
Yabun Yuma setzt sich mit dem Identitätsbewusstsein indigener Frauen in Taiwan auseinander, insbesondere mit traditionellen Rollenbildern wie der Jagd, die traditionell als männliche Domäne gilt. Sie thematisiert die Spannung zwischen Tradition und modernem Gleichheitsstreben, indem sie Kunst und Alltag miteinander verbindet. Als aktive Teilnehmerin an traditionellen Jagdgesellschaften integriert sie ihre Erfahrungen und Motive in ihre Malerei. Ihren starken Realismus bricht sie mit Drippings und der Zufallsästhetik laufender Farbe auf.
• Ariane Boss:
Ariane Boss verknüpft in ihren Keramiken die fantastische Welt von Märchen und Mythologie mit der Rolle der Frau und der Sexualität in diesen Erzählungen. Das Ergebnis sind kleine, gewitzte und zugleich kritische Darstellungen. Ironie und „Bildwitz“ – im besten Sinne des Wortes – prägen ihre Werke und verleihen ihnen eine einzigartige visuelle Sprache.
Die drei Positionen verbinden ein komplexes Thema künstlerisch so spannend, dass man mit Freude und Bereicherung die Ausstellung der drei Frauen wieder verlässt.
Galerie Greulich
Fahrgasse 22
60311 Frankfurt am Main
T. 069 680 961 29
m. 0172 102 507 3
Mi–Fr 13–19 Uhr
Sa 11–4 Uhr

Tusche auf Papier = Kunst
Tusche Auf papier = Kunst
22.11.2024 – 21.12.2024
Heidi Riehl
Galerie Hübner & Hübner
Seit 10 Jahren zeigt die Galerie Hübner + Hübner regelmäßig Arbeiten von Heidi Rihl. Diesmal sind es unter dem mathematisch kühlen und zugleich vielversprechenden Titel „Tusche auf Papier = Kunst“ vorwiegend Pinselzeichnungen. Aus ihrem aktuellen Schaffen zeigt die kleine Jubiläumsausstellung neben Landschaftsdarstellungen hauptsächlich Figuren im Spannungsfeld zwischen Leere und Raum. Die Auswahl zeigt Heidi Riehl erneut als Meisterin des kleinen Formates, dessen Begrenzungen sie souverän nutzt, um meist reduziert und mit großer Treffsicherheit Formen und Flächen auf das Blatt zu setzen.
Entscheidende Impulse zur Zeichnung erhielt Heidi Riehl durch ihren Freund und Lehrer Karl Bohrmann, bei dem sie 1973 bis 1978 an der Städelschule studierte. Konnten die ersten Arbeiten sein Vorbild nicht verleugnen, liest man besonders in den umrisshaften Figuren bald die persönliche Handschrift der Künstlerin heraus, die sich im Ausgleich der künstlerischen Mittel bewegt. Gerade im spontanen Medium der Pinseltuschzeichnung entsteht in jedem Bild ein eigener Kosmos. Heidi Riehls Hand wird sowohl von reflektierten als auch spontanen Impulsen geleitet. Dabei finden visualisierte Empfindungen und Erinnerungen z.B. an Alltagsszenen und Reisen ihren Weg in die Zeichnung. Figürliche oder landschaftliche Reminiszenzen sind selten direkt übernommene Abbildungen von Realität. Die Zeichnung ist vielmehr die sichtbare Spur eines materialgewordenen geistigen Zeichenprozesses, bei dem Material und Gestus mehr zählen als eine vorhandene Naturähnlichkeit.
Galerie Hübner & Hübner
Grüneburgweg 71
60323 Frankfurt am Main
T. +49 69 72 12 81
Di–Fr 14–19 Uhr
Sa 10–14 Uhr
u.n.V.

American Artists
American Artists
14.11.2024 – 08.01.2025
Joe Stefanelli, Kevin Clarke
Galerie Barbara von Stechow
Die Ausstellung zeigt Werke des amerikanischen Künstlers, Joe Stefanelli (1921 – 2017), einem bedeutenden Vertreter der abstrakten Expressionisten der New York School. Ergänzt werden seine Gemälde durch die Fotografien von Kevin Clarke (1953), welche während eines Interviews intime Einblicke in das Schaffen von Willem de Kooning gewähren. Eine Hommage an Stefanelli und seine Zeit.
Joe Stefanelli: Der 2017 verstorbene Künstler gehörte, wie die Vertreter Jackson Pollock, Franz Kline und Willem de Kooning zum Abstrakten Expressionismus der New York School. Diese Kunstrichtung trat mit ihren legendären Innovationen in den 40er und 50er Jahren in die Kunstwelt ein und verschaffte New York erstmals den Rang einer international führenden Kunstmetropole. Joe Stefanelli wurde 1921 in Philadelphia geboren.
Kevin Clarke wurde 1953 in New York City geboren. 1976 schloss er ein Studium der Bildhauerei an der Cooper Union in New York bei Hans Haacke und Christopher Wilmarth ab. Anschließend verbrachte er vier Jahre in der Schweiz und in Deutschland, wo er an konzeptuellen fotografischen Projekten und Ausstellungen arbeitete. Während der Documenta 6 nahm er an der von Joseph Beuys geleiteten Freien Universität teil.
Galerie Barbara von Stechow
Feldbergstraße 28
60323 Frankfurt am Main
T. +49 69 72 22 44
Di – Fr 11–18 Uhr
Sa 11–16 Uhr
So – Mo geschlossen

surrogates
surrogates
09.11.2024 – 18.01.2024
RICHARD AVEDON, ALEXANDRA BIRCKEN, LENA HENKE
Phillip Pflug Contemporary
Phillip Pflug Contemporary
Berliner Straße 32
60311 Frankfurt am Main
T. +49 160 - 9188 1163
Di–Fr 12–18 Uhr
Sa 10–14 Uhr
u.n.V.

LICHT
LICHT
01.11.2024 – 18.01.2025
Anton Corbijn
Galerie Anita Beckers
Anita Beckers
Braubachstr. 9
60311 Frankfurt am Main
T. +49-069-92101972
Di–Fr 11–18 Uhr
Sa 12–17 Uhr
u.n.V.

Now Now
Now now
01.11.2024 – 01.02.2025
katharina Hinsberg
Bernhard knaus FINE ART
Die Einzelausstellung "Now Now" präsentiert teils neue Arbeiten der Künstlerin Katharina Hinsberg und führt durch verschiedene Werkserien, darunter die Papierarbeiten „Farben (Säume)“, „runden“, „Schraffen“ und „Ajouré“. Hinsberg erkundet in ihren minimalistischen Werken die Beziehung von Linie, Fläche und Raum und zeigt, wie aus Reduktion unerwartete Vielschichtigkeit entsteht. Im Fokus steht das Thema der Reduktion und die Entdeckung von Freiheit innerhalb dieser selbstgesetzten Grenzen. Mit elementaren Materialien wie Farbstift, Skalpell und Papier entwickelt sie durch wiederholte Bewegungen und gestische Elemente Kompositionen, die überraschende Tiefe und Vielfalt entfalten. Der Prozess des Schneidens spielt eine zentrale Rolle, indem er den Arbeiten eine zusätzliche Dimension verleiht und den Blick auf den Raum dahinter öffnet.
In der Serie „Farben (Säume)“ nutzt und rekombiniert sie begrenzt verfügbare Materialien – Reste früherer Arbeiten – um Farben und Strukturen rhythmisch anzuordnen. Dabei integriert sie Techniken des Collagierens und der Montage und reflektiert kompositorische Fragen.
Der Titel "Now Now" verweist auf das Spannungsfeld zwischen Momenthaftigkeit und Dauer und lädt die Besucher ein, das Verhältnis zwischen impulsivem Zeichnen und präziser Wiederholung zu erkunden. Jede Wiederholung schafft Differenz und eröffnet neue Räume im künstlerischen Prozess.
Bernhard Knaus Fine Art
Niddastr. 84
60329 Frankfurt am Main
T. +49 2445 0768
Di–Fr 13–18 Uhr
Sa 11–15 Uhr
u.nV.

slow
Slow
25.10.2024 – 24.11.2024
Philipp Kummer
Galerie Greulich
Die aktuelle Ausstellung ist Philipps Kummers weiterer Ansatz, die Grenzen des Tafelbildes zu sprengen. Deshalb hat er in der Galerie mit einem „Raum im Raum“ einen Erlebnisort für seine Bilder geschaffen.
Es geht um das alte Spiel der Farbe auf der Leinwand, darum, wann die Farbe bei der Betrachterin und dem Betrachter eine bestimmte Assoziation nach einer Figur oder einem Gegenstand hervorruft. Letztendlich geht es um Emotionen.
Galerie Greulich
Fahrgasse 22
60311 Frankfurt am Main
T. 069 680 961 29
m. 0172 102 507 3
Mi–Fr 13–19 Uhr
Sa 11–4 Uhr

We are all making history
We are all making history
11.10.2024 – 08.11.2024
tim Kerr
Galerie Hübner & Hübner
Mit dem texanischen Künstler Tim Kerr zeigt die Galerie Hübner + Hübner einen Künstler mit ausgeprägter Doppelbegabung: Für ihn gehören seit seiner Schulzeit Musik und Kunst zu seinem Leben. Er ist Fotograf, aber auch Maler von Murals und Skateboards. Als Komponist und Musiker will er sich nicht von Stilen einengen lassen. Als Künstler bekam er unterschiedliche Anregungen u.a. von seinem Lehrer an der University of Texas in Austin, dem Street Photographer Gary Vinograd, aber auch von Graffiti-Künstlern, van Gogh oder auch Basquiat. Dass die Welt der großen Sängerinnen und Sänger seine Motive bilden, ist nicht zu übersehen – Thelonious Monk und Ella Fitzgerald sind nur zwei von ihren. Sie gehören zu denen, die Geschichte geschrieben haben. Musik, Kunst und Leben trennt Tim Kerr nicht. Sein eigener individueller Ausdruckswille vereint diese Bereiche, die sich beeinflussen. Dabei bezeichnet er sich selbst als „Self Expressionist“. Expressionisten stehen für den Ausbruch von Gefühlswelten in ausdrucksstarken Farben und Linien im Malmaterial. Tim Kerrs Bilder speisen sich aus dem Leben, das ihn umgibt: Musik, Surfen, Skaten, seine Frau, die erweiterte Familie und – John Coltrane. So entstehen Bilder, die so farbenfroh und ausdrucksstark sind wie seine Musik.
Es ist Tim Kerrs erste Ausstellung in der Galerie Hübner + Hübner.
Galerie Hübner & Hübner
Grüneburgweg 71
60323 Frankfurt am Main
T. +49 69 72 12 81
Di–Fr 14–19 Uhr
Sa 10–14 Uhr
u.n.V.

Lifeline
Fussball
11.10.2024 – 08.11.2024
Dieter Mammel
Galerie Hübner & Hübner
Unter den Titel „Lifeline“ fasst Dieter Mammel Bilder zusammen, die in den letzten Jahren im Rahmen einer intensiven Auseinandersetzung mit der Migrationsgeschichte seiner Familie entstanden sind. Er zeigte sie im Sommer in Ausstellungen in Temeswar und Pančevo. In ihnen hält er anhand der Themen, Heimat, Krieg, Zuflucht, Schutz, Familie und Überleben in teilweise großformatigen Bildern kollektive Traumata von Krieg und Vertreibung fest. Dabei greift er nicht nur Bilder von Großeltern und Eltern auf, sondern zieht eine Parallele zu Menschen, die heute von Entwurzelung betroffen sind. So entstehen starke menschliche Figuren und Porträts. Unter dem Eindruck eines Besuches mit der Mutter in der alten Heimat, wandeln sich seine Bilder, die nun auch ohne menschliche Figur als Identifikationspunkt auskommen können. Die Geschichte wird mit Vögeln oder aber mit unterbrochenen Linien in der Landschaft erzählt, die Komposition ist oft auf wenige klare Elemente reduziert, wobei einige Bilder eher an Fotografie als an Malerei mit fließender Tusche erinnern. Auch wenn man nicht die Bedeutung eines Hauses oder die Lebensgeschichte des Malers kennt, transportieren die neuen Arbeiten eine versteckte Symbolik und eine melancholische Schwarzweißstimmung. Die Bedeutung einer „Lebenslinie“ erhält so mehrere Schichten.
Galerie Hübner & Hübner
Grüneburgweg 71
60323 Frankfurt am Main
T. +49 69 72 12 81
Di–Fr 14–19 Uhr
Sa 10–14 Uhr
u.n.V.

City & Sea
City & Sea
09.10.2024 – 06.11.2024
David Febland
Galerie Barbara von Stechow
Galerie Barbara von Stechow
Feldbergstraße 28
60323 Frankfurt am Main
T. +49 69 72 22 44
Di – Fr 11–18 Uhr
Sa 11–16 Uhr
So – Mo geschlossen

von leisem gewicht
von leisem gewicht
06.09.2024 – 19.10.2024
MYRIAM HOLME
Bernhard knaus
Bernhard Knaus
Niddastr. 84
60329 Frankfurt am Main
T. +49 2445 0768
Di–Fr 13–18 Uhr
Sa 11–15 Uhr
u.nV.

season 3 episode 2
season 3 episode 2
06.09.2024 – 19.10.2024
Stella Winter
Galerie Greulich
Stella Winter
*1999 in Mainz
Studium an der Kunsthochschule Mainz
lebt und arbeitet in Berlin
Stella Winter ist die Neuentdeckung der Galerie. Ihre Bilder befinden sich bereits jetzt schon in Sammlungen weit über Europa heraus. Klaus Biesenbach, Neue Nationalgalerie Berlin, hat Stella gerade auch für sich entdeckt.
Was ihre Kunst so besonders macht, ist diese gewisse Leichtigkeit.
Thematisch geht es hingegen wild zu: ausgeschlagene Zähne, die sich wie ein roter Faden durch ihre Werke ziehen, genauso wie Jugendkultelemente: Sammelkarten, Aschenbecher, Zigaretten und typische 2000er Tattoo Motive. Winter hat das Stillleben ins Jetzt transportiert und den Blickwinkel verändert. Angelehnt an die Social Media Perspektive entstehen Bilder von oben. Wir blicken also auf etwas drauf, ganz so wie wir es von Foodblogs kennen. Der Unterschied bei ihren Bildern ist, dass die Motive und die Situation nicht geschönt werden. Die Szenen sind unaufgeräumt und dreckig. Damit transportiert Winter die Betrachter*innen in ein Gefühl des Loslassens – Dinge nicht kontrollieren zu können und das Vergängliche zum Erhabenen ernennen – Momente die Stella Winter immer wieder großartig kreiert. Darüber hinaus hat sie ihr Sujet erweitert. Wir finden ebenso Alltagsgegenstände, deren ästhetischen Wert wir manchmal übersehen. Sei es der Besteckkasten oder Schmuck, der sich seinen Weg auf den Mozzarella-Tomate Teller gebahnt hat. Zwischen Inszenierung und Wirklichkeit malt sie nahezu hyperrealistische Bilder, die ihr gewisses Extra bekommen, indem sie manche Leerstellen lässt, Motive absichtlich nicht zu Ende malt und kleine Kritzeleien den Perfektionismus aufbrechen.
Winter erzeugt spannende Momente, die auch Musiker*innen und junge Modedesigner*innen dazu inspirieren mit ihr zusammen zu arbeiten. Gewissermaßen ist sie also eine Künstlerin der neuen Generation, die zeigt, was möglich ist, wenn der Kunstbegriff zeitgemäßer und weiter gefasst wird und wir uns von der akademischen Strenge anfangen zu lösen. Gerade in ihren neuen Werken widmet sie sich Fragen wie, was passiert wenn sich Künstler*innen rein auf das Ästhetische beschränken?
Galerie Greulich
Fahrgasse 22
60311 Frankfurt am Main
T. 069 680 961 29
m. 0172 102 507 3
Mi–Fr 13–19 Uhr
Sa 11–4 Uhr

Michael Pfrommer
Michael Pfrommer
06.09.2024 – 02.11.2024
Michael Pfrommer
Phillip Pflug Contemporary
Michael Pfrommers Malereien und Zeichnungen liefern Hüllen für Räume, die sich unsere Gedanken bauen, wenn wir vor ihnen stehen – und dabei gewissermaßen auch uns selbst gegenüberstehen. Wie bei einem erst flüchtigen, dann fixierenden Blick in ein spiegelndes Schaufenster, das eine Zwischenwelt zwischen den vor uns präsentierten Gegenständen, dem Geschehen in unserem Rücken und unserer eigenen vorübergehenden Bewegung aufblitzen lässt.
Pfrommers Bilder haben ein Davor und ein Dahinter und verschiedene Bildgründe, die sich untereinander nicht ganz einig sind, welcher von ihnen sich hinten anstellen muss – und welchem es gelingt, sich bis ganz nach vorn zu schieben. Man blickt nicht durch, und manchmal fühlt man sich von den Bildern an Tapeten erinnert, an eine farbige Schicht zwischen den Räumen, die selbst einen Raum entstehen lässt.
So fungieren hier etwa auch Zeitungen als Material, Bildfundus und Träger neuer Bilder: eine Decke aus Meer, ein Dickicht aus staksigem Schilf. Lavaströme umzüngeln die Spalten, ein Maschendraht legt sich über die gefalzten Seiten. Tagesaktuell gedruckt und nach Verfügbarkeit vom Künstler bemalt bringen die Zeitungen wechselnde Schlagzeilen, Protagonisten, Orte und Ereignisse mit ins Bild, die in den gemalten Szenen doch nie unmittelbar zum Thema werden. Die abgedruckten Texte und Fotografien werden zu Strukturen aus Linien, und Fenstern, die im Hintergrund der Gouachen schwingen, buchstäblich durchscheinend, aber nie ein schlüssiges Bildganzes mit den gemalten Formen und Figuren ergebend. Die Inhalte werden zu flüchtigen Silhouetten, das Tagesgeschehen zum assoziativen dünnen Bildgrund. Losgelöst von ihrem bereits gefüllten Bildträger bringen die mal lasierend, mal deckend aufgetragenen Schichten der Gouache neue Formen aufs Papier.
Die gegenseitige Unabhängigkeit und Eigensinnigkeit der Bildgründe und Motive ist charakteristisch für Pfrommers Arbeiten. Stets, so scheint es, ist da noch Platz für etwas, das hinzukommt oder hinzukommen könnte, wenn man ganz kurz weg- und dann wieder hinguckt. Wenn man den Blick einmal um sich selbst dreht, so wie man vielleicht auch eine Postkarte in der Hand wendet und versucht, ihre beiden Seiten in eine Verbindung zueinander zu bringen – um dann festzustellen, dass es viele mögliche, doch keine notwendige Art und Weise gibt, das Vorne und das Hinten zusammenzulesen.
Die Bilder sind voller Verästelungen und Anschlussstellen für das Alltägliche, wie es uns vorkommt und uns nachgeht. Sie zeigen ganz Gewöhnliches – Gebrauchsgegenstände, Stadt- und Wohnlandschaften oder mediale Ansichten des Weltgeschehens – und führen uns assoziativ sowohl näher an unsere eigenen individuellen Zugänge zu den Dingen als auch von diesen weg und um die nächste Ecke.
Pfrommers Motive zeigen sich als Resultate eines momenthaften Zusammenspringens von einer uns nur scheinbar äußerlichen Umgebung und den inneren Bewegungen, die wir ihr gegenüber vollführen. Beide winden sich umeinander, verwickeln sich und uns in neue Situationen und Bilder, in denen die Außenwelt ein Innenleben zeigt und nicht mehr klar ist, wer hier was oder wen betrachtet. Ellen Wagner
Phillip Pflug Contemporary
Berliner Straße 32
60311 Frankfurt am Main
T. +49 160 - 9188 1163
Di–Fr 12–18 Uhr
Sa 10–14 Uhr
u.n.V.

moments meets memories
moments meets memories
04.09.2024 – 02.10.2024
Leszek Skurski, Joanna Skurska
Galerie Barbara von Stechow
Die Galerie Barbara von Stechow präsentiert zum Saisonstart der Frankfurter Galerien eine Doppelausstellung des polnischen Künstlerpaares Leszek Skurski und Joanna Skurska. In "moments meets memories" verbinden Leszek Skurski und Joanna Skurska ihre künstlerischen Visionen zu einer faszinierenden Gesamtschau. Vom 5. September bis zum 2. Oktober 2024 lädt die Ausstellung die Besucher ein, sich in einer Welt aus flüchtigen Momenten und bleibenden Erinnerungen zu verlieren. Leszek Skurskis monochrome Kompositionen aus Licht und Bewegung treffen auf Joanna Skurskas sinnliche Naturstudien. Gemeinsam erzeugen sie einen Dialog zwischen Vergänglichkeit und Beständigkeit, Emotion und Kontemplation. Die Galerie Barbara von Stechow freut sich, diese außergewöhnliche Doppelausstellung zu präsentieren und lädt Kunstliebhaber und Interessierte herzlich zur Vernissage am 4. September 2024 ein. Es sind Bilder des Stillstands, des Innehaltens und Verharrens in einer Handlung, aus einer Haltung heraus, die Leszek Skurski in konzentrierter Form und narrativer Dichte einfängt. Viele sich verflüchtigende Augenblicke eines Daseins oder Miteinanders werden auf die Leinwand gebannt: wie Ausschnitte aus einer Sequenz, wie Momentaufnahmen zwischen ihrem Erscheinen und Verschwinden. In diesem Sinne konzentriert sich der Künstler heute, in den Zeiten der rasanten Informations- und Bilderfluten immer wieder auf das „eine“ Bild, das eine ganze Geschichte erzählt. Dabei zeigt er vieles aus der Ferne und rückt damit dem Geschehen besonders nahe.
Heute sind seine Figuren auf das Wesentliche reduziert: Auf eine verschwindend kleine schwarze Gestalt in ausdrucksvoller Haltung und Geste, herausgenommen aus ihrer Umgebung, wiedergegeben in einem Umfeld, das bisweilen nur fragmentarisch angedeutet ist, zumeist aber vollkommen ausgeblendet wird. Und zwar zu Gunsten einer weitgehend gegenstandsfreien Fläche, die sich in heller Malerei, reich an Schattierungen, auf der Leinwand ausbreitet. Zu sehen sind verschiedene „wahr“ zu nehmende Szenen des Alltäglichen oder Nichtalltäglichen, die viel Bekanntes und Belangloses, aber auch Einmaliges oder Spektakuläres und Provokantes, widerspiegeln. Sie zeigen unter anderem ein „Meeting“ und ein „Interview“, sie präsentieren ein „Date“, eine „Parade“ oder eine „Ankunft“ und sie stellen eine „Hilfe“ oder eine „Warnung“ dar. Immer wieder kommen hier Bilderwelten zum Vorschein, die etwas scheinbar Unscheinbares, etwas Zwischenmenschliches wiedergeben und es gleichzeitig hinterfragen. Szenen eines geselligen Beisammenseins oder der Isolation, der Entspannung oder Entfremdung, des Beobachtens oder Überwachens, des Vertrauens oder Verschwörens. In all diesen Bildern verdichtet sich eine Wirklichkeit, die von mehreren Seiten betrachtet werden kann. Sie alle zeugen von etwas Sichtbarem und lassen dabei viel Raum für das nicht Sichtbare. Alles bleibt offen, ohne erkennbaren Ausgang. Aus Kupfer- oder Silberdraht entwirft und formt Joanna Skurska ihre Objekte zu filigranen und transparenten Büsten, meistens weiblich und figurbetont. Es sind Skulpturen im Spannungsfeld zwischen freier und angewandter Kunst, zwischen Kunstobjekt und tragbarer Kunst. Neben den Skulpturen widmet sich Skurska der Malerei mit Ölfarbe und Acryl auf Holz.
Ihre Werke sind von der Natur inspiriert und lassen viel Raum für eigene Gedanken und Interpretationen: Stängel, Grashalme, Blätter und Blüten bilden die Grundlage Ihrer Arbeiten. Sie ranken einzeln oder in kleinen Gruppen auf ihren Bildern, ohne jemals die ganze Fläche einzunehmen. Neben erdfarbigen Pastelltönen spielt die Künstlerin auch mit kräftigen, intensiven Farben wie elektrischem Blau, Mohnrot oder Opalgrün. Ihre zarten und zerbrechlichen Pflanzen scheinen zu schweben und von keinen Wurzeln gehalten zu werden. Nichts deutet auf ihren Lebenszyklus hin: Sind sie am Aufblühen, am Wachsen oder am Verwelken? Sie tauchen wie aus dem Nichts auf, um sich in langsamen und behutsamen Bewegungen durch das Werk zu tasten, so als wären sie von einem leichten Windhauch getragen.
Galerie Barbara von Stechow
Feldbergstraße 28
60323 Frankfurt am Main
T. +49 69 72 22 44
Di – Fr 11–18 Uhr
Sa 11–16 Uhr
So – Mo geschlossen

Bread, Work, Freedom (نان، کار، آزادی)
Bread, Work, Freedom (نان، کار، آزادی)
04.09.2024 – 26.10.2024
Kubra Khademi
Galerie Anita Beckers
Wir freuen uns, die erste Einzelausstellung von Kubra Khademi in der Galerie zu präsentieren. Die 1989 in Kabul, Afghanistan geborene Künstlerin, Performerin und Aktivistin lebt seit 2015 im Exil in Paris. In ihren Arbeiten setzt sie sich mit Themen wie Geschlechterrollen, kultureller Identität und sozialer Gerechtigkeit auseinander und engagiert sich für die Rechte von Frauen, Kindern und Minderheiten. Dabei ist ihr Werk sowohl von ihren persönlichen Erfahrungen als Mädchen und Frau in Afghanistan als auch von ihrer Fluchterfahrung und ihrem Exil in Paris geprägt. In Zeichnungen und Malerei auf Papier feiert sie den weiblichen Körper, den sie in all seinen Facetten darstellt. Humorvoll und provokant handeln ihre Werke von sexueller Emanzipation und Selbstermächtigung von Frauen in einer männerdominierten Gesellschaft.
Brot, Arbeit und Freiheit sind Grundrechte, die Frauen in Afghanistan unter der Regierung der Taliban verwehrt bleiben. Stattdessen herrschen Armut, Angst, Unterdrückung und Verfolgung. Kubra Khademi, forderte am 3. März 2022 in einem offenen Brief politisch einflussreiche Frauen auf, eine externe afghanische Regierung zu bilden, „um einen dauerhaften Wandel herbeizuführen und eine neue Ära für Frauen [Kinder und Minderheiten], eine neue Ära für Afghanistan und eine neue Ära für die Welt einzuläuten.“[1] Dass Frauen führende politische Positionen innehaben können, schien der Künstlerin vor ihrer Flucht aus ihrem Heimatland nach Frankreich unmöglich. Die Altkanzlerin Angela Merkel und weitere einflussreiche Frauen spricht Kubra Khademi im Brief namentlich an und bittet sie, ihre Macht zu nutzen und sich gemeinsam für die Rechte der Frauen in Afghanistan und in der Welt einzusetzen. Der Brief bleibt bis heute unbeantwortet.
Mit der hochpolitischen Ausstellung BREAD, WORK, FREEDOM verleiht Kubra Khademi ihrem Brief Nachdruck, indem Sie ihre Vision von der Vereinigung der politischen Macht ihrer Adressatinnen wortwörtlich ins Bild setzt. Neben lebensgroßen Aktdarstellungen der Politikerinnen und der Künstlerin selbst, bilden vier großformatige Diptychen das Zentrum der Ausstellung. Inspiriert von Motiven aus Religion und Mythologie, treffen die Frauen mit der Künstlerin zusammen, um eine neue Weltordnung zu etablieren. Alles beginnt im Hamam, dem einzigen Ort, an dem Frauen in Afghanistan Redefreiheit genießen, und gipfelt in der Darstellung einer Sexorgie, der sich die Frauen lustvoll hingeben. Vor Goldgrund dargestellt, symbolisieren diese Bilder metaphorisch die Kraft der Weiblichkeit, der Liebe und der Zärtlichkeit in Opposition zu Krieg und Gewalt des Patriarchats. Als möchte sie den Frauen dieser Welt entgegen rufen: "Nutzt eure Macht!“ findet Kubra Khademi ausdrucksstarke Bilder, die wie ein Heilsversprechen wirken: Wenn mächtige Frauen sich verbünden, kann die Welt eine Bessere sein!
Kubra Khademi ist eine 1989 geborene afghanische Künstlerin und Performerin. Kubra Khademi erforscht in ihren Arbeiten ihr Leben als Flüchtling und als Frau. Sie studierte Bildende Kunst an der Universität Kabul, bevor sie an die Beaconhouse University in Lahore, Pakistan, ging. Dort begann sie, öffentliche Performances zu kreieren, eine Praxis, die sie nach ihrer Rückkehr nach Kabul fortsetzte, als Reaktion auf eine von Männern dominierte Gesellschaft mit extrem patriarchalischer Politik. Nach ihrer Performance "Armor" im Jahr 2015 war sie gezwungen, aus dem Land zu fliehen. Sie suchte Zuflucht in Frankreich und erhielt 2020 die französische Staatsbürgerschaft. Heute lebt und arbeitet sie in Paris. 2016 erhielt sie den Titel eines Chevalier de l'Ordre des Arts et des Lettres. Sie wurde für die Emerige Revelations 2019 nominiert und ist die Gewinnerin des 1%-Kunstmarktes der Stadt Paris 2020.
Ihre Arbeiten wurden bereits an zahlreichen Orten präsentiert, darunter das Museum Ludwig (Köln, 2023), die Mill6 Foundation (Hongkong, 2023), die Kunsthalle Dessau (2023), die Collection Lambert (Avignon, 2022), die Fondation Kadist (Paris, 2022), das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (2022), das Kunstmuseum Wolfsburg, die Kunsthalle Thun, Void Contemporary Art Centre (Derry Londonderry), Pablo's birthday (New York), Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris, Bangkok Biennale, Centre Wallonie-Bruxelles (Paris), El Rastro (Madrid), Signal (Brüssel), Institut du Monde Arabe (Paris), MuCEM (Marseille), Fondation Fiminco (Romainnville).
Seit 2016 begleitet Latitudes Productions die Entwicklung ihrer künstlerischen und performativen Projekte, während ihr plastisches Werk von der Galerie Eric Mouchet vertreten wird. Zu ihren jüngsten Auftritten gehören das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, das TNG in Lyon, die Condition Publique in Roubaix, das Centre Pompidou-Metz und das Théâtre Nationale de la ville de Paris.
AUSBILDUNG
2019-2020 Bachelor-Abschluss in Kunstgeschichte, Panthéon Sorbonne Paris 1
2009-2013 School of Visual Arts and Design, School of Fine Arts, Beaconhouse National University, Lahore, Pakistan 2008-2009 Fine Arts an der Kabul University of Fine Arts, Afghanistan
[1] Vgl. Kubra Khademi: Open Letter to Woman Leaders of the World, 3rd March 2022, New York. Der vollständige Brief ist in der Ausstellung als Wandtext abgedruckt.
Anita Beckers
Braubachstr. 9
60311 Frankfurt am Main
T. +49-069-92101972
Di–Fr 11–18 Uhr
Sa 12–17 Uhr
u.n.V.

ODEM
ODEM
30.08.2024 – 24.09.2024
Friederike Jokisch
Galerie Hübner & Hübner
Galerie Hübner & Hübner
Grüneburgweg 71
60323 Frankfurt am Main
T. +49 69 72 12 81
Di–Fr 14–19 Uhr
Sa 10–14 Uhr
u.n.V.

Tears of Fragile White Men
Tears of Fragile White Men
30.08.2024 – 24.09.2024
malte frey, julian reiser
Galerie Hübner & Hübner
Galerie Hübner & Hübner
Grüneburgweg 71
60323 Frankfurt am Main
T. +49 69 72 12 81
Di–Fr 14–19 Uhr
Sa 10–14 Uhr
u.n.V.

on architecture
on architecture
04.07.2024 – 31.08.2024
Hams Klemens, Dean Monogenis, Eamon O´Kane, Ralf Peters, Renato Nicolodi , Daniel Rich, Marten Schech, Lucy Williams, Thomas Wrede
Bernhard knaus Fine Art
Die Ausstellung "on architecture," behandelt die vielfältigen Facetten zeitgenössischer Architektur in der Kunst und versammelt Werke von neun international renommierten Künstlerinnen und Künstlern, die das Verhältnis von Raum, Struktur und menschlicher Interaktion untersuchen und interpretieren: Hams Klemens, Dean Monogenis, Renato Nicolodi, Eamon O Kane, Ralf Peters, Daniel Rich, Marten Schech, Lucy Williams und Thomas Wrede.
Architektur ist mehr als nur das Errichten von Gebäuden; sie ist ein Ausdruck von Kultur, Identität und Zeitgeist. In "on architecture" werden verschiedene Perspektiven und Medien genutzt, um die tiefere Bedeutung und die emotionalen Resonanzen von architektonischen Formen zu erforschen.
- Hams Klemens konzentriert sich auf die abstrakten Qualitäten von Bauwerken und schafft minimalistische Kompositionen, die die Essenz architektonischer Linien und Flächen erfassen.
- Dean Monogenis malt dynamische Stadtlandschaften, in denen die Grenzen zwischen Realität und Imagination verschwimmen. Seine Werke reflektieren die ständige Veränderung urbaner Umgebungen und den Einfluss der Zeit auf die Architektur.
- Renato Nicolodi arbeitet mit Skulpturen, die monumentale und zugleich zeitlose Strukturen darstellen. Seine Arbeiten spielen mit der Wahrnehmung von Massivität und Leere und regen zur Reflexion über die spirituelle Dimension von Bauwerken an.
- Eamon O´Kane erforscht die Verbindung zwischen Natur und Architektur. Seine Arbeiten zeigen oft hybride Räume, in denen natürliche und gebaute Elemente harmonisch miteinander verschmelzen.
- Ralf Peters verwendet Fotografie, um die urbane Landschaft zu dokumentieren und gleichzeitig zu abstrahieren. Seine Werke zeichnen sich durch eine klare, präzise Darstellung aus, die die Schönheit und Komplexität moderner Architektur einfängt.
- Daniel Rich übersetzt Fotografien von architektonischen Strukturen in präzise gemalte Werke, die sowohl die Originalität als auch die Symbolik der abgebildeten Gebäude betonen. Seine Arbeiten sind eine Reflexion über Macht und Politik in der Architektur.
- Marten Schechs gebaute Skulpturen und Objekte greifen die Strukturen von Gebäuden auf. Hierdurch wird die Statik von Gebäuden erlebbar und Funktionen von Haltbarkeit, Sicherheit und Schutz einer Behausung reflektiert. Dabei sind seine Skulpturen korrekt bauhistorisch verortbar und zeitlich einzuordnen.
- Lucy Williams rekonstruiert modernistische Architekturmodelle in Miniaturform und legt dabei besonderen Wert auf Detailtreue und Materialität. Ihre Werke sind eine Hommage an die Pioniere der modernen Architektur und deren visionäre Entwürfe.
- Thomas Wrede kombiniert in seinen Fotografien reale Landschaften mit Modellarchitekturen, wodurch traumartige Szenarien entstehen. Seine Arbeiten reflektieren die Sehnsucht nach idealisierten Welten und die Spannung zwischen Realität und Fiktion.
"on architecture" lädt den Betrachter ein, die vielfältigen Ansätze der Künstlerinnen und Künstler zu entdecken und sich mit den fundamentalen Fragen auseinanderzusetzen: Was ist Architektur? Wie prägt sie unser Leben und unsere Umwelt? Und wie können wir durch die Kunst neue Dimensionen und Bedeutungen von Räumen und Strukturen erfahren?
Bernhard Knaus
Niddastr. 84
60329 Frankfurt am Main
T. +49 2445 0768
Di–Fr 13–18 Uhr
Sa 11–15 Uhr
u.nV.

Summertime
Summertime
04.07.2024 – 24.08.2024
Cveta Markova, Paul Mathey, Jochen Pankrath, Christof Paul, Angel Peychinov & Carmen Belean
Galerie Barbara von Stechow
Vom 04. Juli bis zum 24. August 2024 präsentiert die Galerie Barbara von Stechow die Gruppenausstellung „Summertime“ und heißt mit blumigen und bühnenhaft inszenierten Stillleben, facettenreichen Porträts und Szenen des alltäglichen Lebens, sowie lebhaften Skulpturen den Sommer in den Galerieräumlichkeiten willkommen.
Die Künstlerin Cveta Markova besticht durch ihr präzise Beobachtungsgabe und ihrem Ausgeprägten Sinn für Farben: die ehemaligen Städelschülerin befasst sich sowohl auf figurativer, als auch auf der abstrakten Ebene, intensiv mit der Darstellung des Menschen. Ihre Werke entstehen in mehreren, lasierend übereinander gelegten Schichten. Dargestellt wird das, was wir für gewöhnlich, allenfalls aus den Augenwinkeln, wahrnehmen und schnell wieder vergessen – eine Momentaufnahme.
Angel Peychinov widmet sich Frauenbildnissen in all ihren Facetten. Mal in Farbe, mal in schwarz-weiß, gemalt oder gezeichnet – die Kunst von Angel Peychinov besteht darin, aus einer Fülle von Eindrücken den richtigen, den bildwürdigen Augenblick zu erkennen und ihm dann in seinen Gemälden eine, über diesen Augenblick hinausgehende, Gestaltung zu verleihen. 2007 schloss er sein Studium als Meisterschüler an der Städelschule bei Prof. Näher ab.
Jochen Pankraths Malerei ist direkt und unmittelbar. Bei der Betrachtung ist zu spüren, dass der Künstler Gesehenes geradewegs in Malerei umzusetzen sucht. Der Mittelpunkt seiner Malerei ist die Farbe und das Thema „Bild“ an sich. Pankrath bedient sich der traditionellen Themen der Kunstgeschichte wie Figur, Landschaft und Stillleben. Paletten und zufällig entstandene Farbarrangements werden von ihm aufgenommen und durch Ergänzung mit gegenständlicher Malerei zu einem Bild komponiert. Pankrath studierte an der Nürnberger Akademie und war Meisterschüler bei Ralph Fleck.
Durch die bühnenhafte Inszenierung gelingt es dem Maler Paul Mathey, alltägliche Gegenstände in den Fokus des Betrachters zu setzen. Bei diesen Gegenständen handelt es sich meist um Nebensächlichkeiten wie eine Vase, eine Frucht oder ein Glas. Aus ihrem herkömmlichen Kontext herausgenommen, bilden Sie den zentralen Mittelpunkt von Pauls Werken. Auch Paul Mathey war Meisterschüler an der Frankfurter Städelschule.
Der Bildhauer Christof Paul bedient sich bei seinen Entwürfen oft an prominenten Vorbildern. Der Astronaut ist ein immer wiederkehrendes Element in Pauls Arbeiten. Als leidenschaftlicher Naturfotograf und Tierfreund haben Pauls Figuren oftmals einen kleinen, vierbeinigen Begleiter. Die Oberflächen der Figuren verweisen mit ihren Spuren der Bearbeitung stets auf die Entstehung. Eine bewusst grobe Bearbeitung grenzt beispielsweise die Kleidung von den fein bearbeiteten Körperteilen und Gesichtern ab.
Carmen Beleans Serie von Landschaftsbildern verwandelt Poolansichten und deren Gärten in Refugien weiblicher Identität und Selbstbestimmung. Beleans charakteristische Farbgebung unterstreicht das geheimnisvolle und ambivalente Wechselspiel von Ferne und Nähe, denn allen Ansichten ist ein Innehalten in der Zeitlosigkeit gemeinsam. Dies verstärkt die abgeschiedene Stille als räumliche Distanz zu allen Außenstehenden. Belean übersetzt den Pool mit dem ihn umgebenden Garten oder den von ihr dargestellten Naturräumen in die Einsamkeit, in der sie eine neue Weiblichkeit zu finden und zu bewahren vermag, um den Garten als geschlossenen Sehnsuchtsort neu zu erfinden.
Galerie Barbara von Stechow
Feldbergstraße 28
60323 Frankfurt am Main
T. +49 69 72 22 44
Di – Fr 11–18 Uhr
Sa 11–16 Uhr
So – Mo geschlossen

bis die Äste biegen
bis die äste biegen
21.06.2024 – 27.07.2024
Media Esfarjani, Lennart Grau
Galerie Greulich
Galerie Greulich
Fahrgasse 22
60311 Frankfurt am Main
T. 069 680 961 29
m. 0172 102 507 3
Mi–Fr 13–19 Uhr
Sa 11–4 Uhr

Fussball Gruppenausstellung
Fussball
07.06.2024 – 12.07.2024
Franz Baumgartner, Thomas Beyerle, Irene Bisang, Thomas Böing, Wolfgang Hambrecht, Johannes Hepp, Gunilla Jähnichen, Friederike Jokisch, Katja Juettemann, Marin Kasimir, Patricia Lambertus, Xue Liu, Dieter Mammel, Heidi Riehl, Michael Schaefer, Margund Smolka, Johannes Spehr, Annika van Vugt, Geli von der Schulenburg
Galerie Hübner & Hübner
Galerie Hübner & Hübner
Grüneburgweg 71
60323 Frankfurt am Main
T. +49 69 72 12 81
Di–Fr 14–19 Uhr
Sa 10–14 Uhr
u.n.V.

Fotografie
FOtografie
28.05.2024 – 26.06.2024
Gunter Sachs
Galerie Barbara von Stechow
Diese exklusive Ausstellung, die vom 29. Mai bis zum 26. Juni 2024 zu sehen sein wird, präsentiert erstmals eine retrospektive Sammlung seiner beeindruckenden fotografischen Werke.
Gunter Sachs erlangte in den 1970er-Jahren als Fotograf internationale Bekanntheit. Seine Karriere nahm in den frühen 1950er-Jahren mit schwarzweißer Experimental-Fotografie ihren Anfang, bevor er durch Auftragsarbeiten für die Vogue und seine zahlreichen, experimentellen Fotografien berühmt wurde. 1974 erreichte Sachs auf der Photokina in Köln den Durchbruch mit einer umfassenden Werkschau, die seinen Ruf als führenden Fotografen festigte. Zwei Jahre später wurde seine Arbeit durch die Verleihung des renommierten Leica-Preises gewürdigt.
Sachs‘ Werk zeichnet sich durch seine Experimentierfreude und innovative Techniken wie Langzeitbelichtung und Highspeed-Fotografie aus. Seine ikonischen Aktaufnahmen und poetischen Landschafts- und Architekturfotografien haben einen festen Platz in der Kunstgeschichte.
Die Ausstellung in der Galerie Barbara von Stechow wird eine Auswahl von Sachs‘ Retrofotografien zeigen, die die verschiedenen Facetten seines Schaffens beleuchten. Von romantischen Aktaufnahmen bis hin zu surrealistischen Kompositionen wird die Ausstellung die kreative Vielfalt dieses außergewöhnlichen Künstlers demonstrieren.
Galerie Barbara von Stechow
Feldbergstraße 28
60323 Frankfurt am Main
T. +49 69 72 22 44
Di – Fr 11–18 Uhr
Sa 11–16 Uhr
So – Mo geschlossen

Paravent
Paravent
25.05.2024 – 20.07.2024
Eva Berendes, Tina Kohlmann, Felix Kultau, Tobias Rehberger, Ngozi Schommers, Silke Wagner
Phillip Pflug Contemporary
Davor.
Es gibt immer ein Davor. Ein Haus mit einem Garten davor. Davor war alles gut. Davor rauchte ich eine Zigarette. Davor kann sowohl Zeit als auch Raum einteilen, davor und dahinter.
Handelt es sich um die Zeitlichkeit, gehen Wünsche, Erwartungen und Hoffnungen mit diesem kleinen Wort Davor einher. Vielleicht auch Nervosität, Angst oder gar Unbehagen. Alles kann, nichts muss. Wünsche, die sich in unseren Gedanken ausbreiten und in alle Richtungen gehen. Erwartungen an das, was kommt. Hoffnung, die an einem seidenen Faden hängt – hoffend verhält sich der Mensch optimistisch zur Zeitlichkeit seiner Existenz. Das Zeitliche Davor ist ein Zustand des Seins, ein Moment der Reflexion und Vorwegnahme. Es ist ein ungewisser Blick in die Zukunft.
Davor küsse ich dich.
Betrachtet man das Davor im Raum, wird es zu einem Punkt der Orientierung, einem Fixpunkt, an dem sich die Wahrnehmung der Umgebung ausrichtet. Ein Haus mit einem Garten davor – der Garten ist die Schwelle, die den Eintritt ins Heimliche markiert. Gleichzeitig markiert das Davor eine Schranke, die Orte und Räume voneinander trennen kann. Die räumliche Dimension des Davors schafft einen Übergang zwischen verschiedenen Bereichen und strukturiertem Raum.
Das Davor ist der Moment, der alles verändern kann, bevor das Dahinter eintritt und die Möglichkeiten zu Wirklichkeit werden lässt.
Dahinter.
Nichts dahinter! Oder ein Haus mit einem Garten dahinter. Man weiß nicht recht, was sich dahinter verbirgt. Da ist schon etwas dahinter. Dahinter geht mit Gewissheit einher, mit etwas, das man sieht oder gesehen hat. Das Konzept des Dahinter erweitert und kontrastiert die Idee des Davor. Während das Davor als Schwelle und Übergangsraum dient, symbolisiert das Dahinter das Ziel, den Zustand des Ankommens und der Realisierung. Dahinter trägt eine gewisse Endgültigkeit in sich.
Im zeitlichen Kontext stellt das Dahinter das Danach dar, den Moment nach der Entscheidung, nach der Handlung. Konsequenzen entfalten sich. Die Realität manifestiert sich. Es ist die Erfüllung oder Enttäuschung, das Ergebnis des Wartens und Vorbereitens. Gleichzeitig ist das Danach für das Innenleben ein Moment der Reflexion. Im Nachhinein ist man immer schlauer. Es ist ein Zustand der Erkenntnis und Wahrheit. Des Sich-Entblößens. Dahinter wartet eine Person auf dich. Dahinter liebe ich dich.
Das Dahinter im Raum ist eine Schwelle. Auch dahinter gibt es einen Übergang, für den es kein Zurück gibt. Es ist das Ziel. Eine Endstation sozusagen. Dahinter öffnet sich die Welt, weit und klar.
Das ist die Dialektik des Paravents. Ein faszinierendes Objekt, das eine dialektische Spannung in sich trägt, da es gleichzeitig trennt und verbindet, verbirgt und enthüllt, schützt und präsentiert.
Fotocredits ©Wolfgang Günzel, Offenbach.
Phillip Pflug Contemporary
Berliner Straße 32
60311 Frankfurt am Main
T. +49 160 - 9188 1163
Di–Fr 12–18 Uhr
Sa 10–14 Uhr
u.n.V.

Schöne neue Welt
schöne neue welt – Teil 1
16.05.2024 – 29.06.2024
Dominika Bednarsky, Analivia Cordeiro, Jürgen Klauke, Iwalja Klinke, Jean-Remy, Johanna Reich, John Sanborn, Amparo Sard, Sommerer & Mignonneau, Mariana Vassileva, Liat Yossifor
Anita Beckers
Die Gruppenausstellung „Schöne neue Welt“ ist inspiriert vom visionären Werk von Aldous Huxley. Werke von 20 Künstlerinnen und Künstlern laden dazu ein, sich mit den Herausforderungen und Möglichkeiten auseinanderzusetzen, die die fortschreitende Technologie unserer Zeit mit sich bringt.
Wie Huxleys Roman erkunden auch diese Werke die Schnittstelle zwischen Menschlichkeit und Technologie, zwischen Utopie und Dystopie. In einer Welt, in der die Grenzen zwischen Realität und Virtualität, zwischen Natur und künstlicher Intelligenz zunehmend verschwimmen, stehen wir vor der Frage, wie wir unsere Identität bewahren und unsere Existenz sinnvoll gestalten können.
Die Ausstellung vereint digitale, analoge und hybride Werke, die vielfältige Perspektiven auf diese Thematik bieten. Dabei zeugen nicht nur die verschiedenen thematischen und materiellen Ansätze, sondern auch die unterschiedlichen Entstehungszeiten der Werke – das früheste Werk stammt aus dem Jahr 1970 – von dem visionären Potenzial der Kunst, Themen aufzugreifen, deren Relevanz sich oft erst Jahre oder gar Jahrzehnte später erweist. Von dystopischen Szenerien über surreale Porträts bis hin zu interaktiven Installationen – jedes Werk lädt dazu ein, in die Tiefen der „schönen neuen Welt“ einzutauchen und die Komplexität unserer Beziehung zur Technologie zu erkunden.
Einige Künstlerinnen und Künstler stellen die Frage nach den Auswirkungen der Technologie auf unsere psychische Gesundheit und soziale Beziehungen. Andere erforschen die Möglichkeiten des Transhumanismus und die Verschmelzung von Mensch und Maschine. Wieder andere reflektieren über die ökologischen Folgen des technologischen Fortschritts und den Verlust der natürlichen Welt.
Diese Ausstellung lädt dazu ein, sich mit den Chancen und Risiken der technologischen Entwicklung auseinanderzusetzen und darüber nachzudenken, welche Zukunft wir gestalten wollen. Sie fordert uns auf, kritisch zu hinterfragen und gleichzeitig offen zu sein für die Möglichkeiten, die die „schöne neue Welt“ bereithält.
Anita Beckers
Braubachstr. 9
60311 Frankfurt am Main
T. +49-069-92101972
Di–Fr 11–18 Uhr
Sa 12–17 Uhr
u.n.V.

La Plaiv
La Plaiv
03.05.2024 – 29.06.2024
Petra Wunderlich
Bernhard knaus
Petra Wunderlich wendet einen raffinierten und didaktischen Ansatz an, um stoische Schwarz-Weiß-Fotografien zu erstellen, die in der Einzelausstellung 'La Plaiv' die architektonischen Fassaden der malerischen und romantischen Dörfer der gleichnamigen Region in der Schweiz sorgfältig untersuchen.
Wunderlich studierte bei Bernd und Hilla Becher an der Kunstakademie Düsseldorf und wurde Teil der Studierendengeneration der Düsseldorfer Fotoschule. Heute pflegt sie die Tradition der Düsseldorfer Schule der strengen Dokumentation durch eng beschnittene Fotografien, die dem Thema jedes Werkes einen distanzierten, aber diskreten Blick verleihen. Ihre sachliche Haltung und die Serialisierung der Fotografien greifen nüchterne Themen in Stil und Inhalt auf und verstärken die architektonischen Geometrien, die diese Schweizer Landschaft prägen – sowie die mysteriöse Abwesenheit ihrer Bewohnerinnen und Bewohner.
Bernhard Knaus
Niddastr. 84
60329 Frankfurt am Main
T. +49 2445 0768
Di–Fr 13–18 Uhr
Sa 11–15 Uhr
u.nV.