season 3 episode 2
06.09.2024 – 19.10.2024
Stella Winter
Galerie Greulich
Stella Winter
*1999 in Mainz
Studium an der Kunsthochschule Mainz
lebt und arbeitet in Berlin
Stella Winter ist die Neuentdeckung der Galerie. Ihre Bilder befinden sich bereits jetzt schon in Sammlungen weit über Europa heraus. Klaus Biesenbach, Neue Nationalgalerie Berlin, hat Stella gerade auch für sich entdeckt.
Was ihre Kunst so besonders macht, ist diese gewisse Leichtigkeit.
Thematisch geht es hingegen wild zu: ausgeschlagene Zähne, die sich wie ein roter Faden durch ihre Werke ziehen, genauso wie Jugendkultelemente: Sammelkarten, Aschenbecher, Zigaretten und typische 2000er Tattoo Motive. Winter hat das Stillleben ins Jetzt transportiert und den Blickwinkel verändert. Angelehnt an die Social Media Perspektive entstehen Bilder von oben. Wir blicken also auf etwas drauf, ganz so wie wir es von Foodblogs kennen. Der Unterschied bei ihren Bildern ist, dass die Motive und die Situation nicht geschönt werden. Die Szenen sind unaufgeräumt und dreckig. Damit transportiert Winter die Betrachter*innen in ein Gefühl des Loslassens – Dinge nicht kontrollieren zu können und das Vergängliche zum Erhabenen ernennen – Momente die Stella Winter immer wieder großartig kreiert. Darüber hinaus hat sie ihr Sujet erweitert. Wir finden ebenso Alltagsgegenstände, deren ästhetischen Wert wir manchmal übersehen. Sei es der Besteckkasten oder Schmuck, der sich seinen Weg auf den Mozzarella-Tomate Teller gebahnt hat. Zwischen Inszenierung und Wirklichkeit malt sie nahezu hyperrealistische Bilder, die ihr gewisses Extra bekommen, indem sie manche Leerstellen lässt, Motive absichtlich nicht zu Ende malt und kleine Kritzeleien den Perfektionismus aufbrechen.
Winter erzeugt spannende Momente, die auch Musiker*innen und junge Modedesigner*innen dazu inspirieren mit ihr zusammen zu arbeiten. Gewissermaßen ist sie also eine Künstlerin der neuen Generation, die zeigt, was möglich ist, wenn der Kunstbegriff zeitgemäßer und weiter gefasst wird und wir uns von der akademischen Strenge anfangen zu lösen. Gerade in ihren neuen Werken widmet sie sich Fragen wie, was passiert wenn sich Künstler*innen rein auf das Ästhetische beschränken?
Galerie Greulich
Fahrgasse 22
60311 Frankfurt am Main
T. 069 680 961 29
m. 0172 102 507 3
Mi–Fr 13–19 Uhr
Sa 11–4 Uhr